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Mit einer gewichteten Entscheidungsmatrix können mehrere Alternativen anhand vorher festgelegter Kriterien bewertet werden. Für eine bessere Abbildung der Realität sind die Kriterien in der Regel unterschiedlich gewichtet. Die Gewichtungen dieser Kriterien basieren meist auf Erfahrungswerten und lassen schwer bis unmöglich allgemein definieren.

Ein Beispiel: Bei der Anschaffung einer Software gibt es mehrere Kriterien wie z. B. die Anzahl an Nutzern, die monatlichen Kosten sowie die Integration anderer Dienste über Schnittstellen. In der Entscheidungsmatrix werden die verschiedenen Angebote, die zur Wahl stehen zusammen mit den Kriterien notiert:

Software Nutzerzahl monatliche Kosten Integration anderer Dienste
Software 1 10 100 kaum verfügbar
Software 2 unendlich 500 >100, alle kostenlos integrierbar
Software 3 15, zusätzliche Nutzer können hinzugebucht werden 300 pro Dienst ist eine kleine Gebühr fällig

In der Regel werden die Kriterien-Ausprägungen in Zahlenwerte übersetzt. Die Festlegung eines Maßstabs und die tatsächlichen Zahlen werden je nach Anwendungsfall passend gewählt.

In diesem Beispiel wird ein Maßstab von 1 bis 10 verwendet, wobei 1 = schlecht und 10 = perfekt ist:

Software Nutzerzahl monatliche Kosten Integration anderer Dienste
Software 1 4 10 3
Software 2 10 2 10
Software 3 8 4 7

Abschließend wird noch die Gewichtung hinzugefügt.

In dem angegeben Beispiel wird davon ausgegangen, dass die Integration anderer Dienste vor der Nutzerzahl und den Kosten am wichtigsten ist. Um dies in der Matrix widerzuspiegeln, wird die Integration anderer Dienste mit Faktor 10 und die Nutzerzahl mit Faktor 5 gewichtet, die monatlichen Kosten mit Faktor 2. Dies bedeutet letztendlich nichts anderes, als dass die Integration anderer Dienste 5 mal so wichtig ist wie die Kosten und doppelt so wichtig wie die Anzahl der Benutzer.

Software Nutzer Gew. Kosten Gew. Integrationen Gew.
Software 1 4 5 10 2 3 10
Software 2 10 5 2 2 10 10
Software 3 8 5 4 2 7 10

Nun werden die Kriterien mit der Gewichtung multipliziert, alle Werte addiert und die einzelnen Alternativen gegenüber ausgewertet:

Software 1: 20+20+30 = 70

Software 2: 50+4+100 = 154

Software 3: 40+8+70 = 118

In diesem Fall ist eine höhere Zahl die bessere Alternative, Software 2 würde also gewählt.

Weiterführende Verweise:

http://www.orga-dich.de/artikel/techniken/entscheidungsfindung-mit-gewichtung/

https://www.infonautics.ch/blog/entscheidungsmatrix/

https://www.wiwiweb.de/betriebliches-management/kreativitaets-entscheidungstechniken.html