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Julia Kadauke

Inhaltsverzeichnis

Wenn Sie eine Webseite betreiben, sei es eine Corporate Website, die Ihr Unternehmen darstellt, oder ein Shop, mit welchem Sie Umsätze generieren, werden Sie um die Erfolgsmessung nicht herumkommen. Wichtige KPIs für Webseitenbetreiber sind z. B. ​Traffic​ und Conversion. Traffic bedeutet in diesem Fall Besucher auf Ihrer Webseite, Conversion ist, wenn Besucher zu Kunden geworden sind. Mit Webtracking Tools können Sie diese und weitere KPIs messen und für Ihre Marketing-Strategie nutzen, etwa um den ROI Ihrer Online Marketing-Maßnahmen zu berechnen.

Dies gilt im Übrigen nicht nur für den B2C-Bereich, in welchem sich ​84% der Kunden vor dem Kauf über ein Produkt (online) informieren​. Auch im B2B-Bereich gibt es Entscheider, die sich online über Produkte, Dienstleistungen und andere Unternehmen informieren. Hier setzt Webtracking an: Mit Webtracking Tools können Sie analysieren, wer wie mit Ihrer Webseite interagiert und entsprechend Maßnahmen ableiten, um Ihre Conversion Rate zu steigern.

Was ist Webtracking?

Webtracking ist die Sammlung und Analyse von Besucherdaten und deren Interaktionen auf einer Webseite. Anhand dieser Informationen lassen sich mehrere Aussagen treffen:

  • Wer sind meine Besucher und sind diese auch meine Wunsch-Zielgruppe?

  • Welche Inhalte sind besonders interessant, welche nicht? Und wie kann ich das zur Umsatzsteigerung verändern?

  • Gibt es mögliche ​Usability​-Probleme auf der Webseite, die Besucher davon abhalten, Kunden zu werden?

  • Gibt es technische Fehler, die behoben werden müssen?

  • [...]

Werden die gewonnenen Informationen und Erkenntnisse in die Marketing-Strategie integriert, kann der Einsatz von Webtracking helfen, eine Webseite zu optimieren und Unternehmenserfolge zu generieren.

Wie funktioniert Webtracking?

Notwendig für das Tracking ist die Differenzierung verschiedener Besucher. Denn nur so können verschiedene Webseiten-Besuche (auch Sessions genannt) auch unterschieden werden. Es gibt mehrere Arten, Besucher zu differenzieren und identifizieren:

  • Cookies: Cookies sind kleine Text-Dateien, die im Browser des Besuchers gespeichert werden. Sie enthalten eine ID, die den Nutzer eindeutig identifiziert und wiedererkennt, wenn er die Webseite erneut besucht. Sie werden neben dem Webtracking auch in Shops, YouTube, bei "Gefällt mir"-Buttons oder beim Login auf einer Webseite eingesetzt. Aufgrund der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO)​ sind Webseiten-Betreiber dazu verpflichtet, ihre Besucher auf die Nutzung von Cookies hinzuweisen und diesen die Möglichkeit zu bieten, der Verwendung von Cookies zu widersprechen.

  • Fingerprint-Tracking: Statt ein Cookie im Browser zu speichern, werden Hard- und Software-Merkmale (Gerätekategorie wie Desktop oder Smartphone, Betriebssystem, verwendeter Browser, Einstellungen, installierte Software, IP-Adresse, MAC-Adresse, etc.) zur Identifikation eines Besuchers auf dem Server gespeichert. Die Kombination all dieser Merkmale ergeben einen digitalen Fingerabdruck, der für jeden Internetnutzer einzigartig ist. Der große Vorteil hierbei ist, dass das Besucher-Tracking auch ohne Zustimmung zur Nutzung von Cookies stattfinden kann.

  • Logfile-Analyse: Server erstellen automatisch Logs (Protokolle) bei allen Interaktionen mit einer Webseite. Die Logs können unter anderem dazu dienen, Fehler festzustellen, ​Hacker-Angriffe​ zu identifizieren, aber natürlich auch, um Besucher der Webseite zu verfolgen, z. B. den Klickpfad. Logfiles enthalten Datum, Uhrzeit, IP-Adresse, Browser und -version, aufgerufene Pfade sowie die zuvor aufgerufene URL (Referrer). ​Hier finden Sie den Standard für Logfiles​. Gemeinsam mit anderen Methoden können so sehr granulare Besucherprofile erzeugt werden.

Dringend sollte hier der Datenschutz beachtet werden:

Die Erhebung, Speicherung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten ist grundsätzlich verboten, es sei denn, es liegt eine Erlaubnis vor, indem der Betroffene einwilligt oder eine Rechtsschrift dies erlaubt. Die Daten, die Sie erheben, müssen an einen Zweck gebunden sein und auch nur erhoben werden, wenn Sie diese für diesen Zweck benötigen.

Wenn Sie einen Newsletter anbieten, wird der Name beispielsweise nicht benötigt und darf nicht erhoben werden. Sie sind außerdem verpflichtet, für die Sicherheit der Daten zu sorgen. (​Ganzen Artikel lesen​)

Welche Aufgabe übernehmen Webtracking-Tools?

Es gibt verschiedene Anbieter, die zum einen die Daten "menschenlesbar" und visuell ansprechend darstellen bzw. auch Daten akkumulieren, um so noch besser Rückschlüsse ziehen zu können. Einige Tools können zum anderen auch weitere Datenquellen hinzuziehen, wie etwa Google Analytics die Daten aus der Google Search Console. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht verschiedener Webtracking Tools.

Webtracking Tools - Übersicht

Adobe Analytics

Das Webtracking- und Webanalyse-Tool von Adobe bietet neben den gängigen Analysefunktionen auch eine starke Attribution, mit Hilfe derer Marketingentscheidungen leichter getroffen werden können. Durch maschinelles Lernen und KI bietet die Software auch Predictive Analytics an.

Adobe Analytics gibt es in 3 Lizenzstufen: Select, Prime und Ultimate, wobei jeweils Preise angefragt werden müssen. Hier erfahren Sie mehr dazu: https://www.adobe.com/de/analytics/compare-adobe-analytics-packages.html

AT Internet

Das französische Unternehmen AT Internet bietet neben der Erfassung der wichtigsten KPIs Echtzeit-Segmentierung, ein Tag-Management-System sowie Data-Mining-Lösungen, durch die Daten über verschiedene Schnittstellen mit anderen Diensten verbunden werden können.

AT Internet gibt es in zwei Lizenzstufen: Business ab 355€ monatlich oder Premium, wobei Sie hier die Preise anfragen müssen.

Weitere Informationen zu AT Internet finden Sie hier: https://www.atinternet.com/de/

Econda

Econda ist spezialisiert auf E-Commerce und kann den genauen Kundenwert über die RFM-Methode generieren. Das Tool ist vielseitig, was eigene Plugins angeht, sodass Nutzer ihr Tracking-Tool nach ihren Bedarfen zusammenbauen können, z. B. "Marketplace Revenue" für die Bündelung aller Umsätze auf verschiedenen Online-Marktplätzen. Das Unternehmen bietet neben der Software auch Schulungen, Beratung und Workshops an. Für Preise und Konditionen müssen Sie sich an einen Vertriebler wenden.

Weitere Informationen zu Econda finden Sie unter https://www.econda.de/

etracker

Das deutsche Unternehmen etracker bietet Webtracking vor allem für Shop-Besitzer. Das Tool bietet Schnittstellen zu allen gängigen Content Management Systemen wie Drupal, WordPress, aber auch zu Google AdWords oder Shopware. Zu den Funktionen zählen Web Analytics, App Analytics und UX Analytics. etracker bietet eine Testversion für 30 Tage inklusive Telefonsupport an. Danach gibt es drei Lizenzarten: Basic ab 19€ monatlich, Pro ab 49€ monatlich und Enterprise, wobei der Preis hier beim Vertrieb erfragt werden muss.

Hier gelangen Sie zum etracker Testaccount: https://www.etracker.com/test-account

Mehr Informationen zu etracker finden Sie hier: https://www.etracker.com/

Google Analytics

Google Analytics dürfte das bekannteste Webtracking Tool sein und es ist dazu in seiner Basis-Version kostenlos. Analytics lässt sich mit Google Search Console und dem Google Tag Manager verbinden und bietet selbst einige Schnittstellen für Drittanbieter. Das Tracking-Tool bietet Einblicke in die Zielgruppe, den Nutzerfluss, die Besucherquellen, das Besucherverhalten und - sofern vorher festgelegt - Informationen über Conversions. Dies ist vor allem bei der gemeinsamen Nutzung mit Google AdWords sinnvoll. Tipp: Mit Google Datastudio können Sie Daten von verschiedensten Quellen, auch Drittanbietern, akkumulieren und visuell ansprechend darstellen.

Die kostenlose Version Analytics können Sie, wenn Sie ein Google Konto haben, direkt nutzen. Für große Unternehmen bietet Google die kostenpflichtige Version ​Analytics 360.​

Hier finden Sie mehr Informationen zu Google Analytics: https://marketingplatform.google.com/intl/de/about/analytics/

Piwik PRO

Piwik gibt es ebenfalls in einer kostenlosen und einer kostenpflichtigen Pro-Version. Seit Januar 2018 heißt die kostenlose Version jedoch ​Matomo​, ist inhaltlich aber noch dasselbe Produkt. Die Pro-Version bietet Unternehmen an, die Customer Journey darzustellen, Custom Reports in kurzer Zeit zu erstellen und sogar Intranet Analysen anzustellen. Das Tool ist DSGVO-konform, jedoch lässt der Anbieter sich preislich nicht so leicht in die Karten schauen. Hier muss der Vertrieb kontaktiert werden.

Eine Demo können Sie hier vereinbaren: https://piwikpro.de/demo-vereinbaren/